Erfreulicher Weise waren Anfang des Jahres 2021 die meisten Kräuterteemischungen ausverkauft und ich konnte nur mehr Spezialmischungen für Kundinnen mischen. Ich mag solche Aufträge sehr gern, weil sie Herausforderungen in mehreren Belangen sind. Fachliche Kompetenz, olfaktorische Wahrnehmung und das gustatorische System werden dabei immer trainiert. Auch die Optik der neu kreierten Kräuterteemischungen spielt dabei keine unwesentliche Rolle.
Der Winter dauerte nicht so lange, wobei es Mitte April noch ein Mal kräftig geschneit hatte.
Beim Ostermarkt in Waidhofen an der Thaya war es kühl, aber es war wirklich wieder ein Mal nett bei einem Markt dabei zu sein! Es war im Jahr 2021 übrigens auch der einzige Markt, bei dem ich teilnehmen konnte.
Die Vegetationsperiode war geprägt von langen Trockenzeiten mit abwechselnden kühlen Regenzeiten. Das führte unter anderem dazu, dass eine komplette Ernte der Melisse ausfiel, statt 3 mal konnte ich nur 2 mal und das auch sehr bescheiden ernten. Als die Schafgarben dann auch nicht recht wachsen wollten wurde ich nervös. Schafgarbe und Melisse gehören zu den Kräutern die ich am meisten verwende.
Einen Totalausfall gab es heuer bei den Gänseblümchen! Ist euch aufgefallen, dass es heuer fast keine Gänseblümchen gab? Die paar, die ich sammeln konnte, hatte ich im Vorfrühling gesammelt. Positives aus dem Garten gibt es auch zu erzählen. Meine jahrelangen Bemühungen zur ökologischen Beseitigung der Läuse an einer Eibischhecke haben endlich Früchte getragen. Der Eibisch war praktisch lausfrei, wobei der Holunder dafür so viele Läuse hatte wie noch nie. :-/ Blöd, wenn darunter, im Schatten, ein Großteil der Apfelminzen wächst. Nach langem Warten sind im Sommer endlich wieder zahlreiche schöne Stockrosen aufgegangen. Ich liebe sie! Roter Sonnenhut, die Kornblume und der Koriander waren heuer auch üppig in den Gärten vertreten.
Bei den Wildkräutern war es im Jahr 2021 definitiv ein Jahr des lila blühenden Eisenkrautes und des, bei Insekten sehr beliebten, gelb blühenden Alants. Zum Glück wollten die Schafgarben dann doch noch wachsen und blühen. Und zum Glück hatte mir eine nette Freundin namens Brigitte tatkräftig geholfen!
Was diesen Sommer auch ungewöhnlich war, war die Tatsache, dass ich viele Kräutertees in der warmen Jahreszeit für den Verkauf mischen musste. Scheinbar gibt es immer mehr Menschen, die das ganze Jahr gerne Tee trinken. 🙂
Der Herbst und die vorweihnachtliche Zeit war geprägt von ständigen Verschieben und/oder Absagen der Märkte. Es war meine ruhigste Adventzeit seitdem ich diese Kräutermanufaktur betreibe!
Ungewohnt; angenehm.
Ich bin mir unterm Jahr auch bewusst, dass „die Bergkräuterin“ nicht von meiner alleinigen Arbeitsleistung leben kann. Wie bei allen Betrieben, die sogenannte Urprodukte herstellen, ist man auch auf die (gratis) Arbeitsleistungen Anderer angewiesen. Diese wunderbaren, absolut naturbelassenen Kräutertees würde es ohne die Hilfe von Andi, Mätty, Brigitte, Luisi, Gust und Schoasch in dieser Form nicht geben. Vielen Dank! 🙂